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February 10, 2002
Frieder Mellinghoff has retired from Deutsches Plakat Museum Essen (DE)
Dr. Frieder Mellinghoff, the longtime director of the Deutsches Plakatmuseum in Essen (DE) has gone into early retirement, effective January 1, 2002, amid discussions about the future location of the museum. As reported in the local Essen newspaper WAZ, the city of Essen is looking into possibilities to improve both it's tight financial situation and the museum's lack of space for expansion. The museum is situated since 1979 on the first floor of a shopping mall right in the city center, and would be moved to the outskirts into the buildings of an abandoned coal mine called Zollverein. This may not be as bleak as it sounds, but in any case would imply a substantial re-orientation of the museum's activities. Dr. Mellinghoff, who headed the museum when the poster collection was still housed at the Folkwang-Museum in the 1970's, is looking back on an active and successful poster career, during which he expanded the holdings of the museum to 120'000 posters, organized countless exhibitions and wrote many catalogues and books about posters. He sent me the following recollections of his era in Essen, formulated, as in all his many publications, in elegant prose: |
In den 70er Jahre festigte sich die Informationsarbeit des Plakat Museums mit Hilfe seiner Ausstellungen. Sie erstreckten sich auf Themen von der Tourismus-Werbung bis zur bildenden Kunst. Das politische Plakat der Welt erregte in der Halle 2 der Messe Essen grosse Aufmerksamkeit. Nicht weniger überraschte Pablo Picasso das staunende Publikum mit dem Plakatschaffen für seine internationalen Auftritte. - AIs Wilhelmine Lübke, die populäre Gattin des Bundespräsidenten in Essen die Ausstellung Plakate des Müttergenesungswerks eröffnete, demonstrierte die Öffentlichkeit Solidarität gegenüber dieser Hilfsorganisation. Auf Anregung von Bundeskanzler Helmut Schmidt war das Museum mit Plakaten zum Umweltschutz im Bundeskanzleramt Bonn präsent. Weitere Gastspiele im Wissenschaftszentrum Bonn oder bei der Imprinta Fachmesse in Düsseldorf machen deutlich, wie sehr das Museum an Ausstrahlung gewann. Schon früh konnte das Plakat Museum auch zur Gründung und Vertiefung der Städtepartnerschaft mit Grenoble in Frankreich beitragen und im Gegenzuge französische Künstler, wie Jean Michel Folon, Alain le Quernec oder die Gruppe Grapus in ihren spektakulären Plakaten und Druckgrafiken erstmals in Deutschland vorstellen. Seit 1977 widmete sich das Museum wiederholt dem Thema der Typografie als gestalterisches Mittel des Plakats, was in eine andauernde Kooperation mit dem Type Directors Club of New York einmündete. Immer häufiger bewarben sich auswärtige Institutionen um die Zusammenarbeit mit unserer Einrichtung. So wurde anlässlich des 200. Geburtstages von Friedrich Schiller im Nationaltheater Mannheim eine Ausstellung Plakatanschlag für Friedrich Schiller ausgerichtet. Die Durchführung von Plakatwettbewerben, die unter dem Namen der Triennale von Essen in ganz Europa bekannt wurde, nahm ebenfalls an Bedeutung zu. Dabei wurden viele junge Begabungen entdeckt, die in den folgenden Jahren zu bedeutenden europäischen Grafikdesignern geworden sind. Die öffentliche Würdigung des grafischen Schaffens herausragender Gestalter fand in den Kulturpreisen der Stadt Essen für Plakatgestaltung seinen Ausdruck. Grossartige kreative Persönlichkeiten, wie Jan Lenica, Heinz Edelmann, Milton Glaser, Günther Kieser und Per Arnoldi haben in feierlichen Veranstaltungen vor der ganzen Ratsversammlung in Essen ihre Auszeichnungen entgegengenommen. Zahlreiche Gestalter förderten das Museum, in dem sie im Rahmen von Einzelausstellungen der Sammlung viele schöne Arbeiten von dauerhaftem Wert schenkten. Olaf Leu und Alain le Quernec, Niklaus Troxler und Ikko Tanaka seien hier für viele genannt, denen wir dankbar verbunden bleiben. |