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Esprit francais - contemporary french culture posters
March 4, 2008, received from Museum fuer Gestaltung Zuerich
Dr. Peche + Melle Rose, Pur Present, 2004 |
Esprit francais - Zeitgenoessische Kulturplakate aus Frankreich
11. Maerz bis 14. Juli 2008 Schweiz. Nationalbank, Fraumuensterstrasse/Stadthausquai, Zurich, Switzerland Plakatsammlung Museum fuer Gestaltung Zuerich Die Plakatsammlung zu Gast bei der Schweizerischen Nationalbank Eine poetisch-verspielte oder expressiv-verfremdete Typografie, oft mit ungewohnten, surreal anmutenden Bildern kombiniert: Das sind Elemente, die das zeitgenoessische franzoesische Kulturplakat praegen. In diesem experimentellen Gebrauch von Schrift und Bild unterscheidet sich das aktuelle Plakatschaffen Frankreichs auch wesentlich von jenem in der Schweiz. Dieser Gegensatz wird ebenso von den unterschiedlichen Mentalitaeten wie den so verschiedenen grafischen Traditionen der beiden Laender bestimmt. Mit ihrem Schaffen repraesentieren die vorgestellten Gestalterinnen und Gestalter trotz gewisser Verwandtschaften auch ein breites stilistisches Spektrum. Gemeinsam ist ihnen, dass sie oft ueber Jahre hinweg im Auftrag einer bedeutenden Kulturinstitution arbeiten. Ihre Plakate erfuellen dabei keineswegs nur den Zweck der Information ueber das aktuelle Programm eines Veranstaltungsortes. Vielmehr geht es den Auftraggebern darum, eine klare Identitaet im oeffentlichen Raum zu gewinnen und dabei gleichzeitig das "Autorenplakat" zu foerdern. Die grossformatigen Kulturplakate, deren Originalmasse das Schweizer Weltformat um einiges uebertreffen, sind im Strassenbild nicht zu uebersehen. So sind beispielsweise die Plakate des mittlerweile bereits legendaeren Duos M/M (Paris), das sich aus Michael Amzalag (*1968) und Mathias Augustyniak (*1967) formiert, heute ein regelmaessiges lokales Ereignis im bretonischen Ort Lorient. Ihre Bilder sprengen den Rahmen, die Begrenzung zwischen Text und Bild ist aufgehoben. Basis der Plakate sind oft fotografische Schnappschuesse der beiden. In den Plakaten des in Polen geborenen Michal Batory (*1959) spielt Fotografie ebenfalls eine wesentliche Rolle. Seine Aufnahmen sind aber keineswegs zufaellig entstanden, vielmehr basieren sie auf einer mittels zeichnerischer Skizzen praezise ausformulierten Idee fuer ein Plakat, die dann aufwaendig fuer die Fotografie inszeniert wird. Der Symbolismus seiner Bildwelten knuepft an die malerische, polnische Plakattradition an. Auch der unter dem mystischen Pseudonym Dr. Peche et Melle Rose (*1976) arbeitende Grafiker verbindet Zeichnung und Fotografie zu imaginaeren, den Inhalt eines Theaterstuecks verdichtenden Bildzeichen. Dass aber auch im voelligen Verzicht auf Bilder, einzig durch den Einsatz der Typografie als gestalterisches Mittel, Atmosphaere und Charakter einer Buehnenpraesentation erfasst werden koennen, illustrieren die Arbeiten von Catherine Zask (*1961) und Philippe Apeloig (*1962) beispielhaft. Schrift, Farbe und abstrakte Formen verweben sich ineinander, die Buchstaben bilden maechtige, architektonische Figuren oder tanzen ueber die Flaeche. Nicht zuletzt beweisen die praesentierten Plakate, dass in Frankreich kaum Beruehrungsaengste zwischen Kunst und Grafikdesign existieren. Text und Konzept: Alessia Contin und Bettina Richter Eine bebilderte Broschuere zur Ausstellung und Prospekte der Sammlung sind an der Portiersloge, Fraumuensterstrasse 8, zu beziehen. |