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Wendezeiten, german posters since 1989, exhibition in Cottbus (DE)
October 26, 2009, received from Barbara Martin, curator of the Cottbus poster collection
Exhibition poster by Andreas Klose |
Wendezeiten. 20 Jahre danach
Aus der Sammlung Plakat, 8.10.2009 - 17.1. 2010
Plakate reflektieren die aesthetischen und gesellschaftlichen Prozesse ihrer Zeit. Gebunden an politische, oekonomische und kulturelle Strukturen ist ihr tiefer Sinn stets einem bestimmten Zweck verhaftet. Die Ausstellung geht anhand verschiedener kuenstlerischer Positionen der Frage nach, welchen Einfluss zwanzig Jahre deutsche Einheit auf die Arbeit der Kuenstler aus Ost und West genommen haben, welche neuen inhaltlichen und formalen Ansaetze es gibt. Die Vereinigung Deutschlands bedeutete fuer den Ostteil des Landes eine politische Wende, die von den Kuenstlern unterschiedlich kommentierend begleitet wurde. Zahlreiche Plakate, ob satirisch-ironisch, ob mit Ernst oder von Skepsis getragen, sind in dieser Zeit fuer alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens entstanden. Ein bekanntes Beispiel dafuer ist das Plakat von Klaus Staeck "Es waechst zusammen, was zusammengehoert", die Banane und die Bockwurst. Nach 20 Jahren hat eine Annaeherung der beiden bislang unterschiedlich gepraegten Gesellschaften stattgefunden, zumindest in der inzwischen gemeinsamen Selbstverstaendlichkeit der Wahrnehmung gesetzlich verbriefter demokratischer Grundrechte und in den Alltagsproblemen, die ein sich von der sozialen Verantwortung loesender Kapitalismus den Menschen auferlegt. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Zuspitzungen, die sich bei weitem nicht nur auf das eigene Land beschraenken - Stichwort Globalisierung - treten Plakate von sozial-politischem Gehalt wieder verstaerkt in Erscheinung, einerlei welchem Genre sie angehoeren. Ob im Auftrag von Organisationen, sozialen Verbaenden, kulturellen Einrichtungen oder im eigenen Auftrag, Themen wie Arbeitslosigkeit, Solidaritaet, Rechtsradikalismus und die Suche nach der eigenen Identitaet stehen dabei an erster Stelle. Die Ausdrucksweisen sind direkter, klarer, manchmal radikaler geworden, fuer den Westen nichts neues, fuer den Osten schon, denn kritische Äusserungen waren bis zur "Zeitenwende" nur zwischen den Zeilen lesbar. Neben hervorragenden grafischen Bildloesungen kommen verstaerkt typografische und fotografische Techniken zum Einsatz, vor allem wenn es darum geht, zeitbezogene Anliegen zu vermitteln. Fotorealitaet ist an der Seherfahrung ueberpruefbar und damit glaubwuerdig, obwohl diese Techniken heute vielfaeltige Manipulationsmoeglichkeiten bereithalten. Zu sehen sind Plakate, die vorwiegend bei den jaehrlichen Wettbewerben "Die 100 besten Plakate" ausgezeichnet wurden. Sie dokumentieren unter gestalterisch-aesthetischen Gesichtspunkten das kulturelle, politische und soziale Geschehen in Deutschland von der Systemwende bis heute. Die Ausstellung setzt sich aus Arbeiten der Sammlung zusammen, aber auch aus Arbeiten angefragter Kuenstler, das betrifft hauptsaechlich die letzten Jahrgaenge. Dank der Grosszuegigkeit der Plakatkuenstler koennen diese Arbeiten am Ende der Ausstellung in die Sammlung des Museums eingehen. Durch diese Werke wird das Cottbuser Kunstmuseum um weitere wertvolle Arbeiten bereichert. Some posters from the exhibition:
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