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News: Swiss poster designer Stephan Bundi wins Ruettenscheid Award
received from Viktor Seroneit










The winner of this year's International Plakat Kunst Hof Ruettenscheid Award is Stephan Bundi, poster designer from Switzerland.

The award will be presented in Ruettenscheid, Essen (DE), on September 18, 2010, and is accompanied by a poster exhibition at the Grillo Theater in Essen, from 2010.09.17 - 2011.01.31.

Eine Kindheit im beschaulichen Graubuenden scheint keine schlechte Ausgangsbasis fuer eine international beachtete Kuenstlerkarriere zu sein. Denken wir nur an den Chef des "Vienna Art Orchestra", Mathias Ruegg. Oder eben an den Gestalter Stephan Bundi, der nach einer eidgenoessischen Graphik-Ausbildung samt Diplom und einem Studium fuer Illustration und Buchgestaltung an der Staatli- chen Akademie der Bildenden Kuenste Stuttgart sich ein aeusserst erfolgreiches Atelier bei Bern aufgebaut hat.

Illustrierte Schulbuecher, Bahn- und Touristikplakate faszinierten ihn bereits im Vorschulalter und regten zum Zeichnen an. Fuer Bundi ist die Zeichnung eine zeitlose und vielseitige Ausdrucksform der visuellen Sprache. Er vermeidet den Begriff Illustration und spricht von visueller Interpretation. "Das trifft den Sachverhalt besser: Ein Text soll nicht nur bildlich begleitet, sondern ergaenzt und interpre- tiert werden." Ein schoenes Beispiel ist sein Konzertplakat fuer Joe Zawinul, dessen markantes Gesicht Bundi schlicht als graue Zeichnung zeigt, waehrend alle Informationen dem bunten Haekel- kaeppchen des legendaeren Jazzers eingeschrieben sind. Gelungenes Spiel mit Fern- und Nahwirkung von bestechender Aussagekraft.

"Ich habe meinen Beruf immer wieder neu erlernt. Was von Lehrern, Professoren und Kollegen gueltig blieb, ist die Haltung zum Beruf – und das ist viel: Ein Gestalter uebernimmt Verantwortung gegenueber Auftraggebenden, Gesellschaft und Umwelt; dies erfordert eine engagierte, kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt und der Form einer visuellen Botschaft. Es gibt keine guten und schlechten Auftraege, es gibt nur richtige und falsche Loesungen." Vielleicht zeichnet ein Ur-Schweizer Sujet, sein Plakat fuer Schillers "Wilhelm Tell" 1999 in Bern, am besten Stephan Bundis Haltung zu seinen Themen. Klarheit und Praegnanz plus ein gehoeri- ges Überraschungsmoment fuer jene, die sich verblueffen lassen wollen. Ein Spiel auf mehreren Ebenen: Dass im Supermarkt-Six-Pack Äpfel einer fehlt – geschenkt. Das augenscheinliche Foto aber als penible Malerei zu inszenieren, ist einerseits historische Verortung und andererseits huebsche Ironie. Abgerundet von reduzierter Typographie: wen wunderts, in Helvetica selbstredend. "Ob Zeichnung, Malerei, Grafk oder Fotografe, ich waehle jeweils die Technik, die eine Bildidee am besten vermittelt – das ist eine Frage der gestalterischen Redlichkeit: Ich will einem Produkt, einem Anlass oder einer Idee zum Erfolg verhelfen." Die Einfuesse des Swiss Graphic Designs mag er nicht leugnen, in seiner visuellen Neugier freilich sprengt Stephan Bundi laengst alle nationalen Grenzen und hat seinen eigenen Stil entwickelt, fuer den er nun den "Internationalen Plakat Kunst Hof Ruettenscheid (PKHR)-Preis fuer Grafk-Design 2010" erhaelt.

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