News:
Posters without images, exhibition in Bayreuth (DE)
received from Rene Grohnert
Poster by Helmut Juergen, 1980 Poster by Italo Lupi, 1980 Poster by Mendell & Oberer, 1987 |
Plakate: Ohne Bilder
Vom 10. Juni bis 28. August 2015 in der Ausstellungshalle Neues Rathaus Kunstmuseum Bayreuth Maximilianstrasse 33, 95444 Bayreuth, Germany Seit 2012 wird das Bayreuther Plakatmuseum, eine Schenkung seines Gründers Franz Joachim Schultz mit mehr als 18.000 Plakaten, im Kunstmuseum Bayreuth bewahrt und erforscht. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden in den kommenden Jahren in einer lockeren Folge von Ausstellungen und Publikationen der Öffentlichkeit vorgestellt. Unsere Aufarbeitung haben wir mit einem sehr speziellen Plakatkonvolut begonnen, den reinen Schriftplakaten. Dies hat historische Gründe – die ersten Plakate überhaupt waren reine Schriftplakate – und ist der grossen Menge an Plakaten geschuldet, die wir mit unterschiedlichen einzelnen Fragestellungen angehen wollen. „Ohne Worte!“ – in Karikaturen werden so Bilder bezeichnet, die ohne jegliche Texterläuterungen auskommen. Man könnte auch sagen, dass dem Betrachter hier einfach die Worte fehlen, das Gesehene adäquat widerzugeben. „Ohne Bilder!“ – hat die Plakatkunst begonnen. Können Plakate denn ohne Bilder auskommen? In unserer so bildgesättigten Zeit, die uns mit einer Flut von immer schneller vorbeifliessenden digitalen Bildwelten überfüttert, erscheint dies als nahezu unmöglich. In der Frühzeit der Plakatkunst waren Bildreproduktionen kompliziert, ihre auf Schwarzweiss-Effekte reduzierte Bildqualität war in der Regel nicht befriedigend. Somit war diese Technik für ein doch als Verbrauchsgut gedachtes Medium viel zu teuer. Alle Inhalte wurden also typographisch vermittelt. Dabei entstanden bildhafte Schriftgestaltungen und Schrift-Bilder, die zuweilen an die Konkrete Poesie heranreichen und die uns bis heute faszinieren. Ja, Plakate können ohne Bilder auskommen! – Schriftplakate sind sogar äusserst vielgestaltig! Sie dokumentieren verschiedene Gestaltungsgrundsätze, zum Beispiel des Jugendstils, des Bauhauses oder der siebziger Jahre, in denen u. a. auch besonders gestaltete Schriftfamilien entstanden und sogleich in Plakaten eine prägnante Verwendung fanden, wo sie auch sogar das Thema selbst visuell vermitteln. In der Sammlung des Plakatmuseums im Kunstmuseum befinden sich leider keine der frühen Plakate, doch viele sehr interessante Beispiele aus der Zeit seit den siebziger Jahren, der Zeit in der Franz Joachim Schultz vor allem gesammelt hat, zu dessen ersten Sammlungsstücken vor allem auch Schriftplakate gehörten. Als erster Band einer neuen Museumsreihe erscheint ein grosser Katalog mit Texten von Franz Joachim Schultz, René Grohnert, dem Direktor des Deutschen Plakatmuseums im Museum Folkwang Essen, und Anita Kühnel von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz in Berlin. Read more |