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News: Posters from World War 1, exhibition in Muenster, Germany
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Hans Rudi Erdt, Bei unseren Helden an der Somme, Plakat für den ersten deutschen Kriegsfilm, 1916/17, Foto: LWL/Hanna Neander
Propaganda trifft Grabenkrieg: Plakatkunst um 1915

11.09.2015-10.01.2016
Kurator: Dr. Juergen Krause
Westfaelisches Landesmuseum LWL
Domplatz 10, 48143 Muenster, Germany


Wie versuchte Propaganda im Ersten Weltkrieg die Menschen fuer den Sieg zu mobilisieren? Dieser Frage geht die neue Ausstellung "Propaganda trifft Grabenkrieg - Plakatkunst um 1915" im LWL-Museum fuer Kunst und Kultur in Muenster nach.

Die Ausstellung stellt den Bilderkrieg, der parallel zum eigentlichen Kriegsgeschehen verlief, aus wechselseitigen Perspektiven dar. Dabei laesst sie anhand von ueber 100 Exponaten den Kampf der deutschen und antideutschen Propagandasprachen im Verlauf des Ersten Weltkrieges drastisch hervortreten. Im Zentrum der Ausstellung, die in Kooperation mit der Universitaets- und Landesbibliothek Muenster entstanden ist, steht das Plakat als Leitmedium. Darueber hinaus werden jedoch auch Karikaturen analysiert und Propaganda-Schaumedaillen aus dem numismatischen Kabinett des Museums gezeigt.

"Bereits seit 1914 besitzt das LWL-Museum fuer Kunst und Kultur eine hauseigene Kriegssammlung mit meist deutschen Sammelstuecken" so Dr. Hermann Arnhold, Direktor im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). "Aufgearbeitet und ergaenzt durch Propagandaplakate aus Frankreich, England und den USA - Leihgaben von der Universitaets- und Landesbibliothek - entsteht eine Ausstellung, die detailliert den bis heute folgenschweren Propagandakrieg vor 100 Jahren nachverfolgt", weist er auf die Bedeutung des Hauses auch als Aufbewahrungsort kulturgeschichtlich bedeutender Zeitzeugnisse hin.

Das Schluesseljahr 1915 brachte den Wendepunkt auch fuer die Kriegspropaganda. Endgueltig zerplatzten die Illusionen von kurzen Kriegsabenteuern, die die Propaganda zunaechst in Wort und Bild geschuert hatte. Es folgte ein jahrelanger Grabenkrieg. "Der hemmungslose Einsatz moderner Waffen - etwa Giftgase - fuehrte zu einem unvorstellbaren Massensterben, sodass die oeffentlich propagierten Reklameklischees starker Siegertypen hart mit der Alltagsrealitaet und dem Elend der Soldaten zusammenprallten", erlaeutert Kurator Dr. Juergen Krause die besondere Bedeutung des Jahres 1915 fuer die Ausstellung.

Anlaesse wie der Erste Weltkrieg vor 100 Jahren bieten immer auch die Moeglichkeit, damals zentrale und bis heute aussagestarke Bildmedien wie das Plakat in seiner Bild-Text-Verdichtung erneut zu befragen. "Das teils erschreckende, unterschwellige Fortleben alter Denkmuster und Propagandastrategien des Ersten Weltkrieges bis in die heutige Zeit stimmt nachdenklich, etwa wenn wir beim Rundgang durch die Ausstellung auf die damaligen Plakate zum Ukraine-Konflikt und dem transnationalen Fluechtlingselend stossen", so Arnhold.


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Below are some posters from the exhibition:


Ausstellung für Verwundeten- und Krankenfürsorge im KriegePlakat zum Start einer Wanderausstellung im Reichstagsgebäude Berlin 1915. Entworfen von Peter Behrens (Werkbund).

Beyer-Tinte. Briefe in die Heimat. Naive Genreszene von Ernst Liebermann für den Absatz von Tinte im Felde

Marine-Konzert vom Musikkorps des III. Geschwaders an Bord eines Grosskampfschiffes. Das Lieblingsobjekt des deutschen Kaisers Wilhelm II., die Marine, wird hier eher bonbonfarbig-friedlich abgebildet. Farblithographie des bekannten Münchner Plakatkünstlers Ludwig Hohlwein (1916)

Wer unwahre Gerüchte verbreitet, stellt ihn an den Pranger! Plakat für den Heimatdienst in Königsberg (Preußen) 1914/1915. Gegen Gerüchte an der "Heimatfront"

Gerlach’s Gehwohl: Das macht Ihr Franzosen uns nicht nach! Farblithographie mit Genreszene, die die Schrecken des Stellungskrieges noch nicht ahnen lässt (oder bewusst verdrängt). Ende 1914 / Anfang 1915

Unbekannter Entwerfer, Plakat für die Militärische Stelle des Auswärtigen Amtes, Berlin, Deutschlands Schicksal in einem zukünftigen Kriege, wenn Belgien die Basis englischer Luftangriffe ist!, 1918, LWL-Museum für Kunst und Kultur. Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Henri Gray (d. i. Charles Boulanger), Thiepval / Chemins de fer du Nord, Werbeplakat der französischen Nordbahn zu Fahrten an die Schauplätze der Somme-Schlacht von 1916, 1918-1919, LWL-Museum für Kunst und Kultur. Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Louis Oppenheim, Die beste Sparkasse: Kriegsanleihe!, Plakat für die 8. Kriegsanleihe der Reichsbank, Frühjahr 1918, LWL-Museum für Kunst und Kultur. Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

Alexander M. Cay (Alexander M. Kaiser), Durch Arbeit zum Sieg! Durch Sieg zum Frieden!, 1918, LWL-Museum für Kunst und Kultur. Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif

James Allen St. John, The hun - His mark/ Blot it Out with Liberty Bonds, Plakat für die 2. US-Kriegsanleihe, 1917, Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Foto: Martin Horstmann

Jules Able Faivre, Pour la france versez votre or l´or combat pour la victoire, 1915, Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Foto: Martin Horstmann

J. Paul Verrees, Join the Air Service and serve in France - Do it now, 1917, Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Foto: Martin Horstmann

Sidney Riesenberg, Over the Top for You /Buy U.S. Gov´t Bonds - Third Liberty Loan, 1918, Universitäts- und Landesbibliothek Münster. Foto: Martin Horstmann

Martin Lehmann-Steglitz, Wir schlagen sie - Und zeichnen Kriegsanleihe!, Plakat für die 8. Kriegsanleihe der Reichsbank, Frühjahr 1918, LWL-Museum für Kunst und Kultur. Foto: LWL/Ahlbrand-Dornseif



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