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Exhibition of posters from around 1900, in Salzburg, Austria
received from Rene Grohnert
Alfons Mucha, Bieres de la Meuse, 1896/97, Farblithografie 154 x 105 cm, Sprengel Museum Hannover Auguste Roubille, Le smart carman, 1898/99, Farblithografie 119,3 x 80,3 cm, Sprengel Museum Hannover Jules Cheret, Folies Bergere. La Loie Fuller, 1893, Farblithografie 121 x 86,5 cm, Sprengel Museum Hannover Egon Schiele, Plakat Secession. 49. Ausstellung, 1918, Farblithografie 68 x 53,2 cm, Museum der Moderne Salzburg Franz von Stuck, Internationale Hygiene-Ausstellung Dresden, 1911, Farblithografie 88 x 60,4 cm, Sprengel Museum Hannover Henri de Toulouse-Lautrec, Jane Avril, 1899, Farblithografie 55 x 37,8 cm, Sprengel Museum Hannover |
Affichomanie -
Toulouse-Lautrec und das Plakat um 1900
Museum der Moderne – Rupertinum
12.3.2016 – 10.7.2016
Das Museum der Moderne Salzburg praesentiert in einer umfangreichen Ausstellung die Pioniere und wichtigsten Vertreter der Plakatkunst um 1900. Unter den mehr als hundert Exponaten befinden sich Lithografien aus eigenen Bestaenden von epochemachenden Kuenstlern wie Henri de Toulouse-Lautrec, Oskar Kokoschka und Egon Schiele. Im Fruehjahr steht das Museum der Moderne Salzburg auf dem Moenchsberg im Zeichen der Plakatkultur und ihres Meisters Henri de Toulouse-Lautrec. Auf der Ausstellungsebene [3] werden ueber hundert Werke gezeigt, von Entwurfszeichnungen und Farblithografien in Magazinen bis hin zu grossformatigen Plakaten. Die Exponate stammen von sechzig Kuenstlern, darunter Henri de Toulouse-Lautrec, Jules Cheret, Theophile-Alexandre Steinlen, Alfons Mucha, Franz Marc, Gustav Klimt, Franz von Stuck, Egon Schiele und Oskar Kokoschka. „Neben Schluesselwerken der Belle Époque wie dem Divan Japonais von 1892/93 von Henri de Toulouse-Lautrec oder Theophile-Alexandre Steinlens Tournee du Chat Noir von 1896 bilden expressionistische Plakate aus den Bestaenden des Museum der Moderne Salzburg einen Hoehepunkt der Ausstellung, wie Oskar Kokoschkas beruehmtes Selbstbildnis fuer die Zeitschrift Sturm oder Egon Schieles Plakat "Secession. 49. Ausstellung von 1918“, unterstreicht Sabine Breitwieser, Direktorin am Museum der Moderne Salzburg. „Mit wiederentdeckten Plakatentwuerfen aus den eigenen Bestaenden wird ein wichtiges Stueck Sammlungsgeschichte unseres Hauses erschlossen und der Oeffentlichkeit zugaenglich gemacht“, freut sich Sammlungsleiterin Beatrice von Bormann. Als „Galerie der Strasse“ adressierten Plakate ein breites Publikum und erweiterten den oeffentlichen Raum fuer Kunst. Die visuelle Intensitaet der Kunstplakate aus der Zeit um 1900 hat bis heute nichts von ihrer Strahlkraft eingebuesst und spiegelt sich wieder in einer ungebrochenen Begeisterung fuer diese Werke. Um 1900 galt das Plakat nicht nur als wirksames Werbemittel, sondern laengst auch als neue Kunstform. Die Entstehung zahlreicher Plakatkunst- Vereine zeugte von der „affichomanie“, dem Plakatwahn, der zu dieser Zeit um sich griff. Kuenstler entwarfen Plakate als Werbung fuer Produkte jeglicher Art: von Kaffee, Tabak und Automobilen ueber Ausstellungen bis hin zu Zeitschriften und Veranstaltungen in Kabaretts. Essenziell fuer die werbliche Wirksamkeit der Plakate auf der Strasse waren ihre Fernwirkung und schnelle Erfassbarkeit. Der wohl bekannteste Meister dieser Kunst war Henri de Toulouse-Lautrec, der – inspiriert von japanischen Holzschnitten sowie von Kuenstlern wie Edgar Degas und Édouard Manet – seine Motive mit einfachen Linien, Abschneidungen und ungewohnten Perspektiven wirksam gestaltete. Das Plakat hatte in den 1860er-Jahren in Frankreich erste Erfolge gefeiert. Diese Entwicklung erreichte etwa 30 Jahre spaeter ihren Hoehepunkt. Waehrend das franzoesische Plakat fuer seine Freizuegigkeit bekannt war, griffen Kuenstler wie Alfons Mucha und Gustav Klimt auf antike Vorbilder zurueck, um ihre Werbeplakate zu gestalten. Mit der Entstehung von Zeitschriften wie Pan, Jugend und Simplicissimus entwickelten sich auch in der Plakatkunst neue Stilformen – vom ornamentalen Jugendstil bis hin zu Satire und Karikatur. Wunschbilder der breiten Masse wurden bedient, indem Luxusgueter wie das Automobil beworben und die Schoenen und Reichen als Werbetraeger eingesetzt wurden. Beliebte Werbefiguren waren etwa der Dandy und die elegante Dame der Gesellschaft. In Oesterreich wie in Deutschland entstanden zunaechst vor allem Ausstellungsplakate; die zahlreichen Plakatentwuerfe fuer die Wiener Secession zeugen davon. Mit den Plakatgestaltungen Oskar Kokoschkas und Egon Schieles fand der Expressionismus Eingang in diese Kunstform; beruehmt ist etwa Kokoschkas Plakat von 1910 fuer die expressionistische Zeitschrift Der Sturm, auf dem er sich selber provokativ mit kahlem Schaedel und nackt mit Schmerzensmanns-Gestus darstellte. Gleichzeitig entwickelte sich in Deutschland das Sachplakat, bei dem das Produkt im Vordergrund stand. Hier ersetzte die Zweckmaessigkeit der Werbung den kuenstlerischen Anspruch. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Plakatentwuerfe zunehmend die Domaene von Werbefachleuten und kaum noch von Kuenstlern. Die Wirksamkeit der bildnerischen Gestaltung blieb jedoch essenziell fuer die Funktion der Plakate als das Werbemittel der grossen Masse par excellence. Diese Ausstellung wird in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover veranstaltet. Direktorin: Sabine Breitwieser
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
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Henri de Toulouse-Lautrec, La revue blanche, 1895, Farblithografie, 125,5 x 91 cm, Museum der Moderne Salzburg Henri de Toulouse-Lautrec, Divan Japonais, 1892/1893, Farblithografie 80,8 x 61,7 cm, Sprengel Museum Hannover Joaquin Xaudaro, Los Artistas, 1897, Farblithografie 67,1 x 25,2 cm, Sprengel Museum Hannover Ludwig von Zumbusch, Jugend, 1896, Farblithographie 63,5 x 45 cm, Museum der Moderne Salzburg Ramon Casas i Carbo, Anis del Mono, 1898, Farblithografie 216 x 108,5 cm, Museum der Moderne Salzburg Theophile-Alexandre Steinlen, Tournee du Chat Noir, 1896, Farblithografie 139 x 97,8 cm, Sprengel Museum Hannover |
Hans Rudi Erdt, Problem Cigarettes, 1912, Farblithografie 69,5 x 96 cm, Sprengel Museum Hannover |
Theophile-Alexandre Steinlen, La rue. Affiches Charles Verneau, 1896, Farblithografie 237 x 306 cm, Sprengel Museum Hannover |