WEB POSTER EXHIBITION - Gunter Rambow's posters for the Frankfurt Opera 2012/13


This web exhibition accompanies the coming poster exhibition Rambow's Plakate fuer die Oper Frankfurt in Guestrow, Germany. The pictures were kindly provided by Angelika and Gunter Rambow. Rene Grohnert, head of the Deutsches Plakatmuseum im Museum Folkwang contributed the text and more pictures that put Rambow's theater posters into a historical perspective.


Invitation card, with the poster Dido and Aeneas
Gunter Rambow, the great old man of german posters, was recently awarded the Hessische Kulturpreis, celebrated his 75th birthday in a lavish party in his medieval residence in the center of the old city of Guestrow, won the commission to design all posters for the 2012/2013 season of the Frankfurt Opera, and now shows them in his gallery in Guestrow from April 13, 2013.


La Boheme

Khovanshchina

Der Ring des Nibelungen


The Gambler

Dido and Aeneas, Bluebeard's Castle

Don Carlo


La fanciulla del West

The Marriage of Figaro

Die Fledermaus

Giulio Cesare in Egitto

Idomeneo

Koenigskinder


La Traviata

Adriana Lecouvreur

L'etoile


Lohengrin

Un ballo in maschera

Otello


Pelleas et Melisande

Vanessa

The Sicilian Vespers


Gunter Rambows Plakate für die Oper Frankfurt Spielzeit 2012/2013

Realmontagen
In gewisser Weise kehrt Rambow mit seinen Plakaten für die Oper Frankfurt an den Ort zurück, wo er seine ersten grossen Erfolge mit Plakaten für das Theater feiern konnte. Ab Ende der 1970er Jahre waren es Arbeiten für das Schauspiel Frankfurt, in denen er neue Plakat-Bild-Welten organisierte. Die visuellen Konzepte wurden zumeist mittels Realmontage umgesetzt, d.h. für das gewollte Bild im Plakat wurde eine reale Szenerie inszeniert, um es dann zu fotografieren und im Plakat zu verwenden. Rambows Plakate für Othello (1978), Antigone (1978) und die Hamletmaschine (1980) bildeten den Ausgangspunkt für eine immer wiederkehrende Einlassung auf "das Einfache, das schwer zu machen ist". Denn auf der einen Seite ist das Theaterplakat für den Gestalter fast die Königsdisziplin - schliesslich kann und muss man sich mit einem in der Regel hochkomplexen und durchgearbeiteten Thema befassen - auf der anderen Seite gilt es, zahlreiche Nebeninteressen nicht aus dem Auge zu lassen. Intendant, Dramaturg, Schauspieler, Träger des Theaters ... sie alle haben in der Regel ebenfalls ein Interesse an der Art und Weise der Aussendarstellung ihres Hauses bzw. ihres Stücks. Aus dieser Gemengelage heraus generiert sich oft ein anstrengender Findungsprozess. Allerdings entstehen die einprägsamsten Arbeiten offenbar immer dann, wenn dem Gestalter grösstmögliche Freiheit eingeräumt wird.

Radikales Konzept
Zunächst für das Hessische Staatstheater Wiesbaden (ab 1998) und dann für das badische Staatstheater Karlsruhe (ab 2004) entstanden neue, radikale Flächen. Genannt waren lediglich Theater und Stück. Alle anderen Informationen musste man sich über andere Medien beschaffen. Da die Plakate als CLP (City-Light-Poster, 175,0 x 118,5 cm) jeweils in der ganzen Stadt auftauchten, war die Wirkung vorprogrammiert. Die Gestaltung spielte mit Metaphern ebenso wie mit starken Farbkontrasten, vereinigte fotografische und grafische Elemente, deren Kombination in einer klar zuordenbaren Bildsprache mündete. Der Charakter der Blätter war die Grundlage der Wiedererkennbarkeit.

Weiter Blick
Für die Oper Frankfurt (ab 2012) greift Rambow auf sein umfassendes Formenrepertoire zurück. Farben, Formen und stilistische Mittel greifen weit aus. Zwischen monochromer Anmutung und stärksten Kontrasten bewegt sich die Farbgestaltung. Geometrische Grundformen finden sich ebenso wie verschachtelte Strukturen, wie grafische und fotografische Elemente. Das Spektrum ist enorm und doch bleibt die Herkunft deutlich erkennbar. Denn das Logo und die jeweils gleiche Positionierung auf dem Blatt bilden die deutliche Klammer, innerhalb derer Rambow die unterschiedlichsten visuellen Konzepte zu den - ja auch recht unterschiedlichen - Stücken realisiert hat. Er addiert hier Theaterwissen mit Gestaltungserfahrung.

Seine Plakate funktionieren im öffentlichen Raum, denn sie schaffen unübersehbar Aufmerksamkeit. Zum einen durch die kompromisslose Konzentration auf visuelle Wirkung aus inhaltlicher Orientierung, zum anderen gesteigert durch eine gelungene Anwendung künstlerischer Mittel. Sie geben dem Plakat - über die eigentliche Aufgabe hinaus - eine besondere ästhetische Qualität und damit dem Plakat einen besonderen Stellenwert im öffentlichen Raum. Diese Blätter zeigen, dass das Plakat nach wie vor eigenständige Qualitäten entwickeln kann, die weit über die übliche Praxis hinausweisen, sie lediglich als Erinnerungsfläche zwischen Bildschirm und Anzeige im öffentlichen Raum zu platzieren.

Rene Grohnert


Schauspiel Frankfurt
1978, Antigone

Schauspiel Frankfurt
1978, Othello

Badisches Staatstheater Karlsruhe
2005, L'elisir d'amore


Hessisches Staats Theater Wiesbaden
1999, Othello

Hessisches Staats Theater Wiesbaden
2001, Fidelio

Badisches Staatstheater Karlsruhe
2007, Werther



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